Schattenstricken

Es hat mich schon immer fasziniert und jetzt habe ich es auch mal ausprobiert.

Das tolle daran ist ja, daß man nur etwas sieht, wenn man in einem bestimmten Winkel auf das Strickstück draufguckt

Hier sieht man fast nichts

Und wenn man in einem bestimmten Winkel draufschaut sieht man des Herz

Das mußte ich natürlich ausprobieren

Herausgekommen sind zum Beispiel:

Hasen

Katzen

Hunde

aber auch:

Smileys je nach Laune

Und Anderes:

Die Anleitungen gibt es wie immer auf ravelry und crazypatterns

Zweifarbiges Patent stricken, die Grundlagen

Wenn ich was liebe, dann ist es zweifarbiges Patent:

Jacke aus zweifarbigem PatentZweifarbiges Patent und NetzpatentSchräger Pulli aus zweifarbiem PatentBlockstreifen aus zweifarbigem Patent

Eigentlich ist es ganz einfach zu stricken, aber dabei unheimlich effektvoll. Wie es geht, möchte ich Ihnen hier ein bißchen erklären.

Wichtig ist als erstes, daß man Nadeln braucht mit einer Spitze an beiden Seiten. Die Maschen müssen immer wieder vom Anfang zum Ende geschoben werden. Ich habe hier bei meinem Beispiel Sockennadeln genommen, bei einem Pulli wird man eher Rundstricknadeln nehmen.

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Als erstes muß ich mich für eine Grundfarbe entscheiden, in der ich auch das Bündchen stricke. Das Bündchen wird am Besten 1/1 gestrickt mit einer ungeraden Maschenzahl und auf der Vorderseite nach bzw. vor der Randmasche eine rechte Masche.

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Nun beginne ich mit meiner Grundfarbe folgendermaßen: Randmasche, eine rechte Masche, eine Masche mit Umschlag wie zum Linksstricken abheben (das sieht man auf diesem Bild), eine rechte Masche, eine Masche mit Umschlag wie zum Linksstricken abheben, usw. enden mit einer rechten Masche.

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So sieht diese erste Reihe auf der Nadel dann in Nah aus.

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Nun schiebe ich die Maschen an den Anfang der Nadel und beginne wieder von vorne, diesmal aber mit meiner Schmuckfarbe. In die Randmasche steche ich seitlich ein und stricke sie ab (das mache ich aber nur in der ersten Reihe!) Dann hebe ich die erste Masche, die ich ja schon mit der Grundfarbe rechts gestrickt habe ab, wieder mit einem Umschlag, und stricke

007die nächste Masche, die ich in der Grundfarbe abgehoben habe, mit ihrem Umschlag zusammen links ab. So stricke ich die erste Doppelreihe. Ich habe mir übrigens angewöhnt bei Patent immer von einer Doppelreihe zu sprechen, auch in meinen Anleitungen, denn man sieht ja immer von zwei Reihen nur eine.

 008So sieht dann die erste Doppelreihe aus.

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Meine Arbeit habe ich gewendet und damit ich einen ordentlichen Rand bekomme stricke ich die Randmasche mit beiden Farben ab. Die Farben auf diesem Bild sind allerdings falsch und es zeigt auch die Vorderseite. Es soll nur ein Beispiel sein.
011Dann geht es mit der Grundfarbe weiter: Die erste Masche mit ihrem Umschlag links abstricken, die nächste Masche mit Umschlag abheben (hier zeigt sich auf der Rückseite die Schmuckfarbe als rechte Masche), die nächste wieder mit Ihrem Umschlag links abstricken, die nächste abheben, usw. Enden wird die Reihe mit: eine Masche mit ihrem Umschlag links zusammenstricken, die letzte zur Randmasche abheben, dabei den Faden vor die Nadel legen.
013Die Maschen wieder an den Anfang schieben und wieder mit der Schmuckfarbe stricken. Die Randmasche einfach seitlich abheben (sie ist ja schon doppelt gestrickt), die nächste Masche mit einem Umschlag abheben, die nächste mit ihrem Umschlag rechts zusammenstricken (sie zeigt sich ja schon als rechte Masche in der Schmuckfarbe, wieder eine mit Umschlag abheben, eine mit ihrem Umschlag rechts zusammenstricken, usw. Die zweite Doppelreihe endet mit einer abgehobenen Masche und der Randmasche, die mit dem Faden vor der Nadel abgehoben wird.

Diese zwei Doppelreihen werden immer wieder wiederholt.

Wichtig ist: Immer als erstes die Grundfarbe, dann die Maschen an den Anfang zurückschieben und die Schmuckfarbe stricken. Ich muß immer wissen, wo vorne und hinten ist und welche Farbe meine Grund- und welche meine Schmuck-Farbe ist.

Wenn ich das Muster in Runden stricken möchte, wie zum Beispiel bei meinen Bettschuhen, dann stricke ich immer eine Reihe Grundfarbe wobei ich die rechten stricke und die linken abhebe und eine Runde Schmuckfarbe bei der ich die Linken stricke und die rechten abhebe.

014Die Grundfarbe erscheint immer auf der Vorderseite, da spitzt die Schmuckfarbe nur durch.

 015 Die Schmuckfarbe erscheint auf der Rückseite

 

Zunahme aus Randmaschen

Bei meinem Tuch Frühlingswalzer nehme ich für die einzelnen Ecken aus den Randmaschen zu. Dabei steche ich nie in die Randmasche selber ein, sondern immer zwischen die Fäden, die zur Randmasche führen. So ziehe ich nicht die Randmasche unnötig groß und vermeide dadurch Löcher.
Normalerweise nimmt man ja bloß eine Masche pro Randmache auf, z. B. für Halsausschnitte. bei mir werden, damit sich die Teile verbreitern, aus jeder Randmasche zwei Maschen. Außerdem nehme ich sowohl auf der Rückseite als auch auf der Vorderseite zu.

Damit Sie sehen, wie ich das jeweils mache habe ich vom Zunehmen auf der Rückseite, also mit linken Maschen ein paar Bilder gemacht.

von hinten
Vorne liegen die Randmaschen des vorherigen Teils und ich habe die aufgenommenen Maschen auf der Nadel. Hier sieht man ganz gut, wie ich nicht in die Randmasche einsteche, sondern immer zwischen die Fäden, die zur Randmasche führen.

von vorne
Hier ist der gleiche Ausschnitt von der Vorderseite. Die Randmaschen sind nach hinten verschwunden und es gibt einen saubere Vorderseite ohne langgezogene Maschen.

 Auf dem Bild unten können Sie nochmal in groß sehen, wie ich sozusagen zwischen den Randmaschen eine Masche aufnehme. Die nächste kommt dann wieder in das größere Loch, das sich durch die Randmasche bildet.

Zunahme Nr. 2

So nehme ich übrigens auch zu, wenn ich nur eine Masche pro Randmasche aufnehme, dadurch ziehe ich die Randmaschen nicht so groß und es gibt kleinere Löcher zwischen Strickstück und, z.B., Halsrand.

Zunehmen aus dem Querfaden

Wer meine Strickanleitungen liest hat sich vielleicht schon darüber gewundert: Wenn ich aus dem Querfaden aufnehme, dann entweder links verdreht oder rechts verdreht. Das gefällt mir einfach besser, weil die Richtung der zugenommenen Maschen das Strickbild doch verändern kann:

Zunahmen auf beiden Seiten in einer Richtung

Bei diesem Stück habe ich beide Querfäden in die gleiche Richtung verdreht, wie man sieht, wird es an der Mittelmasche irgendwie nicht spiegelbildlich. Die Querfäden laufen beide in eine Richtung, einmal zur Mittelmasche hin (auf der rechten Seite) und einmal von ihr weg.

 Zunahme von der MM weg

Bei diesem Beispiel habe ich den Querfaden vor der Mittelmasche nach rechts verdreht und den nach der Mittelmasche nach links: Die Maschen sehen aus, als würden sie von der Mittelmasche weglaufen.

 Zunahme zur MM hin

Bei diesem Teil habe ich den Querfaden vor der Mittelmasche nach links verdreht und nach der Mittelmasche nach rechts. Resultat: Die Maschen sehen aus, als ob sie sich an die Mittelmasche anschmiegen.

Ich verwende beide Arten, je nachdem, wie es zum Muster paßt. Das probiere ich bei meiner Musterprobe aus.

Wer jetzt nicht weiß, was ich mit nach links- bzw. rechtsverdreht meine, hier noch ein paar Bilder:

Querfadenaufnahme nach rechts verdrehtSo wird der Querfaden aufgenommen, wenn man nach rechts verdrehen will.

abstricken nachrechts verdrehtUnd so abgestrickt.

Querfadenaufnahme nach links verdrehtSo wird er aufgenommen, wenn man nach links verdrehen will.

 abstricken nach links verdrehtUnd dann so abgestrickt.

Anschlag mit Luftmaschenkette

Wenn ich bei Tüchern die ersten Maschen anschlage sieht man immer die Anschlagkante. Das hat mich gestört und deshalb habe ich mir einen neuen Anschlag ausgedacht.

Luftmaschenkette
Als erstes häkle ich eine Luftmaschenkette und zwar so locker, daß die Luftmaschen mehr als doppelt so groß sind wie hinterher eine Strickmasche:

einzelne Masche
Dann steche ich mit meiner Stricknadel in den Faden unten ein, der von einer Luftmasche zur anderen führt, nicht in die Luftmasche selber, die bleibt unten liegen.

 von hintenHier sieht man, wie die Luftmaschen schön unten liegen und hinterher wie Randmaschen aussehen. Als nächstes stricke ich eine Rückreihe, damit die Luftmaschen bzw. Pseudo-Randmaschen in die richtige Richtung laufen.

Anschlag, der nach beiden Seiten abstrickbar ist

Faden doppelt um die hand gelegtAls erstes bildet man eine Schlaufe, die so um die Finger gelegt wird, daß nur die Masche und nicht die Anschlagkante unten doppelten Faden haben.

Faden doppelt um die Finger gelegt

IMG_1200Dann ganz normal anschlagen bis die gewünschte Maschenzahl für eine Seite erreicht ist. Gut ist, wenn man für die Anschlagsreihe Nadeln nimmt, die etwas dünner sind. Ich stricke hier mit 3,0 und nehme 2,5 für den Anschlag.

IMG_1202Ich schlage übrigens immer mit zwei Nadeln an, damit der Anschlag elastischer wird.

IMG_1203Jetzt immer einen Faden pro Masche rechts abstricken und den zweiten Faden auf eine zweite Nadel ablegen.

IMG_1208Ich habe nach der Hälfte zusätzliche Nadeln genommen, weil es mir sonst zu gespannt wird.